Von dir verfuehrt by Anya Omah

Von dir verfuehrt by Anya Omah

Autor:Anya Omah [Omah, Anya]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
veröffentlicht: 2014-03-14T23:00:00+00:00


Zehn

David

Irritiert stellte ich fest, dass Fernanda noch immer nackt in meinem Bett lag. Sie plante doch hoffentlich nicht, die Nacht hier zu verbringen? Außer beim Sex teilte ich mit keiner Frau meine Matratze, auch nicht mit ihr. „Hast du noch nicht genug?“, fragte ich meine Verärgerung kaschierend und rubbelte mir mit einem Handtuch die Haare trocken.

Statt zu antworten stützte sie sich seitlich auf ihren Ellenbogen und lächelte lasziv.

„Sehr verlockend, aber ich muss noch was für die Firma tun“, log ich und hoffte nicht deutlicher werden zu müssen.

„Darling, es ist Sonntagabend. Lass die Arbeit ruhen und komm zurück ins Bett.“ Aufreizend langsam fuhr sie mit ihrer Hand über ihre Brüste und malte mit ihrem Zeigefinger imaginäre Kreise auf ihren flachen Bauch.

Herr Gott! War die Frau schwer von Begriff? „Zieh dir was über, ich will nicht, dass du dich erkältest“, sagte ich und sammelte ihre Kleider auf, die überall verstreut auf dem Boden lagen. Ich hasste Unordnung.

Schmollend hüllte sie ihren entblößten Körper in das Laken, machte aber keine Anstalten aufzustehen. Ich rang mit meinem Gewissen. Am liebsten hätte ich sie gebeten zu gehen. Aber wie sollte ich das anstellen? Ich wollte mir den gelegentlichen Sex mit ihr nicht versauen und überlegte, wie ich sie auf diplomatische Weise loswurde, ohne sie zu sehr zu kränken. Ich ahnte, eine direkte Ansage nahm sie mir übel.

„Triffst du dich außer mir auch mit anderen Frauen?“, fragte Fernanda unerwartet. Der Vorwurf in ihrer Stimme gefiel mir ganz und gar nicht, weil es sie verdammt noch mal nichts anging. Ich sah sie über die Schulter hinweg warnend an, verkniff mir eine Antwort und ging in den Ankleideraum nebenan. Fernanda folgte mir. Eingewickelt in das Laken sah sie mir an den Türrahmen gelehnt dabei zu, wie ich mir T-Shirt und Trainingshose anzog.

Ich hatte gerade beschlossen mich nicht auf eine Diskussion dieser Art einzulassen, da erkundigte sie sich nach Hannah. Tief Luft holend drehte ich mich zu ihr. „Spionierst du mir hinterher?“, fragte ich und war mir der Schärfe meines Tonfalls mehr als bewusst.

„Würde ich denn fündig werden, wenn ich es täte?“

Ohne auf ihre Provokation einzugehen, schob ich mich an ihr vorbei. Im Schlafzimmer suchte ich nach meinem Handy, fand es unter der Bettdecke und sah, dass Hannah vor einer halben Stunde versucht hatte, mich zu erreichen. Unter der Dusche musste ich ihren Anruf verpasst haben. Erleichtert stellte ich fest, dass Fernanda ihn nicht entgegengenommen hatte. Was Hannah wohl wollte? Sie in Fernandas Gegenwart zurückzurufen schien mir unangebracht.

„Ich denke, du solltest lieber gehen.“

„Etwa ihretwegen?“ Sie sah mich ungläubig an. „Schläfst du mit … dieser Hannah?“, fragte sie leise und ich sah den verletzten Ausdruck in ihren Augen.

Scheiße, wurde das jetzt kompliziert. Finger weg von verliebten Frauen, dachte ich und war verärgert über mich selbst. „Zieh dich bitte an, ich … fahr dich nach Hause.“

„Du fickst sie oder?“ hakte sie nach, kam auf mich zu und stand nun direkt vor mir. „David?“ Sie fuhr sich durchs Haar und sah mich verunsichert, beinahe ängstlich an.

Verflucht! Ich hätte mich niemals auf sie einlassen sollen.



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